Rückschläge, Entscheidungen und der Ritterschlag
Im Februar kam Smillas ungewollte und völlig unerwartete Trächtigkeit. In ihrem hohen Alter von zehn Jahren bekam sie sechs Welpen. Es war eine sehr, sehr tragische Zeit – fast alle Babys starben (bis auf Dr. Fleck und Professor). Meiner Smilla ging es sehr schlecht – ich war verzweifelt und stand mit dem Rücken zur Wand. Es war eine Zeit, in der ich dachte: Es wird nicht mehr besser. Von morgens bis in die Nacht, tagelang, wochenlang, monatelang… es hörte einfach nicht auf.Arbeiten war aussichtslos.
Wie nur mit drei Hunden? Ich verzweifelte und hatte keinen Ausweg. Und dennoch wollte ich die Hunde nicht abgeben, auch wenn andere immer und immer sagten, wie willst du das denn alles schaffen? Ich gebe diese Hunde nicht auf - komme, was wolle. Der Druck, BOGGL® endlich Realität werden zu lassen, wurde übermächtig. Meine Leidenschaft für die Gastronomie war da- aber mit drei Hunden einfach nicht mehr umsetzbar. Mein Fokus hatte sich komplett verändert. Von nun an, mit drei Hunden von null, null, NULL neu anfangen.
Dann ein glücklicher Zufall: Im Herbst bekam ich kurzfristig die Möglichkeit, an einem Pitch für ein Gründerstipendium teilzunehmen. Ich hatte kaum Zeit zur Vorbereitung, vor einer unbekannten Jury zu pitchen – das Stipendium war mir fast egal. Viel wichtiger war: Meine Idee vor fremden Menschen zu präsentieren, die ernsthaft entscheiden sollten, ob die Idee Potenzial hat. Schließlich ging’s um Geld. Würden sie an BOGGL® glauben? Dann die Entscheidung: Zusage! Der Ritterschlag. Ich war nicht verrückt – BOGGL® hatte Potenzial! Der Prototyp sah damals noch ganz anders aus als heute. Nun begann die Suche nach Ingenieur*innen, die aus der Idee ein echtes Produkt machen konnten.