Sich mit Futter zu beschäftigen macht glücklich:
Jeder Hundebesitzer kennt es: Wenn der Hund auf einem Kauknochen herumkaut, scheint er glücklich und zufrieden. Dieses Verhalten steigert nicht nur das Wohlbefinden des Hundes, sondern beschäftigt ihn auch sinnvoll. Auch die Forschung bestätigt diese Beobachtung. Eine Studie zeigte, dass Tierheimhunde, die mit futterbasierten Spielzeugen beschäftigt wurden, weniger Stress und mehr Ruhe zeigten (Herron et al., "Effects of environmental enrichment on the behavior of shelter dogs"). Ebenso wissen Zoologen, dass Futterspiele im Zoo positive Verhaltensänderungen hervorrufen.
In der freien Natur verbringen Tiere viel Zeit mit der Nahrungsaufnahme. Im Gegensatz dazu benötigen unsere Hunde zu Hause oft nur ein bis zwei Minuten, um ihren Napf leer zu schlabbern. Kein Wunder also, dass Hunde zwischendurch gerne Snacks mögen, die länger dauern. Dinge mit den Zähnen und der Zunge zu bearbeiten, ist ein natürliches Bedürfnis unserer Hunde. Schon zwischen dem 14. und 32. Lebenstag beginnen Hunde, ihre Umgebung zu erkunden (Gramm 1999; Feddersen-Petersen 1992). Während einige Hunde alles mögliche zerlegen und beknabbern, lassen andere Kaumaterialien eher links liegen.
Eine Studie aus dem Jahr 2023 zeigte, dass Hunde, die mit einem futtergefüllten Spielzeug abgelenkt wurden, weniger Stressanzeichen zeigten, wenn sie von ihren Besitzern allein gelassen wurden. Dies unterstreicht erneut, wie hilfreich es sein kann, wenn ein Hund sich mit Futter beschäftigt (Flint et al., "Long-Lasting Chews Elicit Positive Emotional States in Dogs during Short Periods of Social Isolation").
Die Auswahl des richtigen Kauartikels für den eigenen Hund kann jedoch schwierig sein. Der kleine Yorkie bevorzugt vielleicht Leberwurst statt Rinderkopfhaut, während der Labrador seinen Snack in großen Stücken hinunterschlingt – selbst wenn er dabei würgen muss oder etwas stecken bleibt. Markknochen, die sich über den Unterkiefer schieben, sind besonders problematisch, vor allem wenn es mal wieder spät am Abend passiert und der Hund in Panik zum Tierarzt muss. Kauartikel und Kauspielzeuge sind nicht risikofrei und können zu Verletzungen und Verdauungsproblemen führen (Dillitzer 2009; Zenter 2016).
Am besten ist es daher oft, die Leckerlis selbst herzustellen. So wissen Sie genau, was Ihr Hund frisst, vermeiden Allergien, Zahnprobleme und übermäßiges Fett. Auch für Hunde, die Probleme mit ihrem Gewicht oder der Bauchspeicheldrüse haben, kann man auf diese Weise mit gutem Gewissen Leckerli anbieten. Wir möchten unseren Hunden schließlich etwas Gutes tun und sie sinnvoll und mit Spaß beschäftigen.
Schlecken und Kauen ist daher eine solche sinnvolle und belohnende Beschäftigung mit positiven Effekten für den Hund. Die Hundezunge hat im Alltag nämlich einiges zu leisten: Sie wird von drei Gehirnnerven versorgt, dient zur aktiven Kühlung und fungiert als Tastorgan, wo Hunde keine Hände haben. Kein Wunder also, wenn der Hund nach intensiver Schleck-Beschäftigung erst einmal eine Runde ausruhen muss.